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EU-weite Studie über die Risiken der Geldwäsche im EU-ETS

Im EU-ETS gehandelte Emissionszertifikate unterliegen - wie jedes Finanzprodukt - grundsätzlich dem Risiko der Geldwäsche. Dies hat bereits eine vorangegangene Studie gezeigt, welche in Deutschland durchgeführt wurde (siehe Link unten).

Aufgrund der Beschränkung auf in Deutschland verwaltete Registerkonten ist eine Gesamtbewertung der Risiken in den am EU-ETS teilnehmenden Ländern notwendig. Gleichwohl ist das Ergebnis der laufenden Studie offen und unvoreingenommen. Sie kann durchaus zeigen, dass Risiken in einem bestimmten Land entweder gar nicht oder in einzelnen Sektoren nur marginal vorhanden sind.

Im ersten Schritt werden qualitative Interviews mit ausgewählten Kontoinhabern, die von ihren nationalen Emissionshandelsbehörden vorgeschlagen wurden, sowie mit Experten für den Emissionshandel geführt. Die Interviews konzentrieren sich auf die individuelle Einschätzung der Geldwäscherisiken im Emissionshandel im jeweiligen Land.

Der Hauptteil der Studie wird im Spätherbst 2020 mit einer webbasierten Umfrage in ganz Europa beginnen. Alle Kontoinhaber und Bevollmächtigten werden gebeten den Fragebogen auszufüllen - unabhängig davon, ob sie bereits Erfahrungen mit Geldwäsche oder Verdachtsfällen haben. Auch wenn die Befragten das Geldwäscherisiko als gering einschätzen oder mit dem Thema nicht vertraut sind, werden sie zur Repräsentativität der Ergebnisse beitragen.

Alle Informationen und Ergebnisse werden streng vertraulich ausgewertet. Im späteren Bericht wird es nicht möglich sein die Antworten in den Interviews oder der anschließenden webbasierten Umfrage mit einem teilnehmenden Unternehmen oder einer teilnehmenden Person in Verbindung zu bringen.

Die Ergebnisse der Studie werden allen am EU-ETS teilnehmenden nationalen Verwaltungen in englischer Sprache zur Verfügung gestellt und als Teil der Forschungsberichte des Umweltbundesamtes in Deutschland veröffentlicht werden, um daraus Handlungsempfehlungen zur Geldwäscheprävention abzuleiten. Wie bei der ersten Studie werden die Ergebnisse und Schlussfolgerungen innerhalb des CCEG-Registers diskutiert werden.

Die in Deutschland durchgeführte empirische Studie "Erkennung von Geldwäsche im Emissionshandel" untersuchte die Risiken der deutschen Registernutzer. Der Bericht ist verfügbar unter:

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/erkennung-von-geldwaesche-im-emissionshandel   

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